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Liedergeschichten

Das Land der Dichter und Denker hat schon immer gerne in seinen Liedern Geschichten erzählt. Die dabei entstandenen verschiedenen Musikgenres haben selber in Deutschland eine lange Tradition und eine eigene Geschichte. Zu ihnen gehören

  • Volksmusik
  • Schlager und
  • politische/gesellschaftskritische Lieder

Volksmusik

Als ein Volkslied wird Musik bezeichnet, die ursprünglich ohne Noten von einer Generation zur nächsten weitergegeben wurde. Oftmals gehört ihre Verbreitung zu geselligen Ereignissen in der Natur, wie einer gemütlichen Runde am Lagerfeuer, Wanderungen oder anderen Ausflügen. Manchmal werden auch Märchen oder Gedichte in Volkslieder transformiert, wie zum Beispiel „Die Bremer Stadtmusikanten“ oder „Wenn ich ein Vöglein wär‘ …“.

Volkslieder lassen sich nach Themen gliedern und gemäß ihrer Häufigkeit in Kategorien einteilen. Neben Kinderliedern gehören viele Soldatenlieder aus dem 1. Weltkrieg dazu und politische Lieder aus den beiden großen Revolutionen 1848 und 1918. Es folgen Volkslieder der Jahreszeiten, verschiedener Feste, vom Essen und Trinken sowie Berufe und Gruppen.

Eine einzigartige Zusammenstellung von Volks-, Fahrten- und religiösen Liedern stellt die Mundorgel des CVJM Kreisverbands Köln e. V. dar. Die Idee dahinter war, ein handliches Liederbuch für die Zeltlagerarbeit zur Verfügung zu stellen. 1953 erschien das Heft im Westentaschenformat mit 132 Liedern. Die aktuelle Ausgabe von 2001 umfasst 278 Melodien.

Schlager

Die Grenze zwischen Volksmusik und Schlager ist nicht leicht zu ziehen. Der Begriff des Schlagers erscheint zum ersten Mal 1867 im Wiener Fremdenblatt. Er unterscheidet sich von der Volksmusik dadurch, eher leichtere Texte zu beinhalten und überwiegend die schönen Dinge des Lebens zu vermitteln. Einen seiner Höhepunkte erreichte der Schlager in den 70er-Jahren mit der Sendung Hitparade und dem 2018 verstorbenen, legendären Dieter Thomas Heck.

Mit eingängigen Melodien, unkomplizierten Texten und leichten Rhythmen war der deutsche Schlager ein Garant für gute Laune, Entspannung und Lebensfreude. Interpreten wie Roberto Blanco, Jürgen Drews, Chris Roberts, Roland Kaiser, Wencke Myrhe oder Marianne Rosenberg prägen bis heute die Playlisten der wilden 70er. Und auch heute noch dürfen diese Songs auf keiner guten Party fehlen. Millionen Fans trauerten im Oktober 2019 um Karel Gott, der goldenen Stimme aus Prag, die sich mit dem Titelsong zu Biene Maja unsterblich gemacht hat.

Der eher volkstümliche Schlager wurde im Rahmen des Musikantenstadls seit 1981 bis 2015 ausgestrahlt. Er bot eine Plattform für volkstümliche Musik, Blasmusik, populäre Klassik und deutschen Schlager. Neben dem Moderator Karl Moik war die Wolfgang-Lidner-Band als Begleit-Orchester fester Bestandteil dieses Sendungsformates. Seit 2016 gibt es keine regulären Ausgaben des Musikantenstadls mehr, sondern nur noch den jährlichen Silvesterstadl.

Politische/gesellschaftskritische Lieder

Der etwas altmodisch klingende Begriff des Liedermachers bezeichnet einen deutschsprachigen Sänger, der seine Texte und seine Musik schreibt. Überwiegend begleitet er sich selber bei seinen Liedern mit Gitarre oder Klavier. Seine Inhalte haben einen direkten Bezug zu ihm. Daher gibt es eine Vielzahl von textlichen und musikalisch unterschiedlichen Stilrichtungen. Sie reichen von humorvollen Themen, über politische und gesellschaftskritische Inhalte bis zu Geschichtenerzählen. Oftmals ist ein Liedermacher nicht einer Stilrichtung zuzuordnen, sondern eher seine einzelnen Lieder. Zu den Urgesteinen der deutschen Liedermacherszene gehören unter anderen Reinhard Mey, Konstantin Wecker oder Hanns Dieter Hüsch.

In der ehemaligen DDR nutzten Liedermacher politische und gesellschaftskritische Lieder, um ihren Unmut über die Regierung zum Ausdruck zu bringen. Mit Beginn der 60er-Jahre arbeitete die Staatsführung der DDR mit Zensur und verbot Textstellen oder ganze Lieder, die den Anschein erweckten, staatskritisch zu sein. Und die Verantwortlichen der DDR gingen sogar noch weiter. 1976 genehmigten sie dem Liedermacher Wolf Biermann eine Tournee in den Westen und leiteten nach seiner Ausreise seine Ausbürgerung ein. Die Rückkehr in die DDR wurde ihm verwehrt. Zahlreiche Künstler protestierten dagegen und wurde daraufhin, oftmals nach Haftstrafen, ebenfalls ausgebürgert, wie beispielsweise Wolfgang Krug und Nina Hagen. Aber auch Lieder aus dem Westen, wie die von Udo Lindenberg, wurden in der DDR zensiert und durften dort nicht gehört werden.

Um die Zeit der Wende herum begann die Zeit des Liedermachers Gerhard Gundermann. Als Baggerfahrer im Braunkohletagewerk setzte er sich nach der Wende für den Umweltschutz ein. Er wurde in den 80er-Jahren zur Stimme der Menschen im Lausitzer Braunkohlerevier. 1995 kam seine Mitarbeit bei der Stasi ans Licht. Andreas Dresen drehte 2018 einen Film über seine Biographie mit dem Titel Gundermann, der unter anderen Preisen 2019 die Goldene Lola als besten Spielfilm gewann.

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